gemelos2000
Zeit
Raum
Zeichen
Sprache
Vier Elemente, die eng miteinander verknüpft,
das strukturelle Gewebe der Arbeit von gemelos2000
ausmachen und sich in ihren Bildern (Zeichnung, Fotografie,
Malerei, Pixel), Sounds (Geräuschsmusikradiocollagen) und
Installationen (Objekte, Assamblagen) bis zu ihren performativen
Interventionen in Konzentrationen von subtil bis massiv manifestieren.
Beobachtungen des Status quo (sozipolitisch, kulturell, psychisch),
Visionen utopischer ideale,idealer Utopien.
Die gesamte Arbeit funktioniert fraktal und kann an jeweils gegebene
Räumlichkeiten und Möglichkeiten angepasst werden, d.h. im simpelsten
Element sind bereits die Anlagen für die gesamten Ausmaße beinhaltet, bzw.:
alle Elemente sind strukturell so eng miteinander verbunden, dass man von
einem System auf das andere schließen kann.
Authentizität oder Imitation, Zivilcourage und Globalität... Bewusstmachung
menschlicher Verhaltensmuster und der Möglichkeit individueller Einflussnahme.
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gemelos2000, ohne aber mit Ausstrahlung: 360° nach Innen und Außen.
Ein mehrsprachig komplex strukturierter espacio, der je nach Bedingungen
und Umständen verschiedene Formen, Blick- und Schwerpunkte annimmt
und sich im steten Prozess und demnach in steter Entwicklung befindet.
Interkulturalität, Zeichensysteme und zeitgenössische Kunst stellen die
kritisch betrachtete Basis und werden auf ihre Zerbrechlichkeit und die
Notwendigkeit und/ oder Fähigkeit einer sinnvollen Entwicklung nach
Kriterien der Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft überprüft.
Vielschichtig und auf mehreren Ebenen erlesbar, wird man in den Räumen
von gemelos2000 durch zahllose Zeitwelten transportiert. Zeichensysteme
treffen aufeinander verdichten sich und werden wohl nie als gesamtes
entschlüsselt werden, denn was für den einen Interferenz sein mag ist
für den anderen möglicherweise das einzig Verständliche.
Die Chance besteht darin, unseren eigenen spezifischen Fähigkeiten
= Möglichkeiten mehr Raum
und Zeit zu widmen um sie zu entdecken sowie weiterzuentwickeln
anstatt den Defiziten in Manière des Sisyphos hinterherzurennen und
uns zu ewigen Imitatoren zu degradieren, wo doch eventuell in jedem
ein unvergleichbares wertvolles Original steckt das eigentlich keine Zeit
zu verlieren hat mit Neid und frustrierender Nachahmung. Doch letztendlich
versteht sich jeder selbst am besten.
Das sich immer wiederholende Gefühl alles ständig zu verpassen ist zwar
das Kapital mit dem die große Stadt, schließlich spekuliert, spielt und
lockt, doch funktioniert das nur solange man nicht erkannt hat, dass das
einzige was man wirklich nicht verpassen sollte man selber ist.
Für gemelos gibt es keine Zufälle im herkömmlichen Sinne, sie entpuppen sich
zu den mitunter wertvollsten Elementen, die einen aufgrund ihrer
Unvorhersehbarkeit und ihres Überraschungseffektes immer wieder aus dem
kleinen Karoraster der passiven Erwartungs- und Konsumhaltung herauskatapultieren.
Maria Freimann